Die Hiobsbotschaften aus den Tierställen unseres Landes reißen nicht ab. Inzwischen sind wir bei den Milchkühen gelandet. Nur noch fünfeinhalb Jahre werden die im Schnitt alt, nach zwei Kälbern sind sie oft schon am Ende ihrer Kraft und kommen krank zum Schlachter.
Für Filinu-Diätler ist Milch keine ganz unwichtige Nahrungsquelle, zumal auch Eiweißpulver meist aus Milch gewonnen und anschließend mit Milch zu einem Shake verquirlt werden.
Eines scheint in den heutigen Zeiten ganz sicher zu sein: "Die andern, die da oben, die Manager, die Unternehmer werden schon alles in meinem Sinne gut und richtig machen", dieser Satz war noch nie so falsch wie heute.
Nur noch konsequentes Weggucken lässt ihn einigermaßen bestehen. Aber ich fürchte, dieses Weggucken hilft genausowenig wie seine Ernährungsgewohnheiten zugunsten unserer Mitgeschöpfe radikal umzustellen. Auch das, was wir Filinu-Diätler von uns aus längst schon tun, nämlich "nicht über den Hunger zu essen", wird nicht ausreichen. Darüber lächeln die Aldis und Lidls nur müde, legen in diesen roten oder babyspinatkackegrünen Matsch ein zusätzliches Steak und ködern uns drei Wochen lang mit dieser Sonderration an eingelegtem Grillfleisch. Bezahlen lassen die Aldis und Lidls das übrigens von ihren Produzenten und Zulieferen. Nach drei Wochen haben wir uns an diese neue Menge gewöhnt und kaufen nach vier Wochen zwei Packungen des ursprünglichen Gebindes. So geht das Business!
Fazit: Wer sich mit der Industrie anlegt, wird verlieren.
Unseren Politikern müssen wir stattdessen auf die Nerven gehen - draußen auf der Straße. Wer etwas bewegen will, muss sich selbst bewegen, am besten im Marschtempo. Unsere Jugend hat das offensichtlich vergessen. Statt gegen Qualmast aufzubegehren und öffentlich zu demonstrieren, versuchen sie sich in veganer Lebensweise. Das macht der Nahrungsmittelindustrie keine Angst - im Gegenteil: Die quälen weiter ihre Hühner und Schweine und nehmen zusätzlich veganen Fleischersatz ins Sortiment.
Aber selbst vegan zu leben ist nur scheinbar die Lösung für alles Leid unserer Mitgeschöpfe. Denn diese Rechnung ist ohne die Honigbienen gemacht, ohne die es 90 Prozent unseres Obst und Gemüses schlichtweg nicht gebe. Und wie die gequält werden, speziell von US-"Imkern", hat 3Sat
am 15.7.2015 in Sondersendungen behandelt. Ein Blick in diese Dokumentation ist sehr empfehlenswert.
Aber bei den Bienen hören die Denkfehler unserer Veganer leider nicht auf. Wer auf künstliche Dünger verzichten will, muss zur Gülle und zu Mist greifen. Auch den gibt es aber nur, wenn Tiere dafür gehalten werden - und so effektiv, will sagen, so lukrativ wie möglich. Also auf engstem Raum - mit der Option sie auch zu schlachten.
Deshalb noch mal: Wer unseren Tieren helfen will, muss auf die Straße und nicht in einen Kochkurs zu Attila Hildmann.