Unglaublich aber wahr: Fast jeder zweite Deutsche braucht seine tägliche Fleisch/Wurst-Ration.
Um glücklich zu sein?
Diese Zusatzfrage wurde in der Umfrage wohl nicht gestellt. Um männlicher zu wirken? Fast ist das zu befürchten, denn Männer liegen mit einem 62,7-Prozent-Anteil an diesen gesamten fast 50 Prozent weit vor dem 30-Prozent-Anteil der Frauen.

Kerle und Kerlinne, für die die "Filinu-Diät" (siehe linke Seitenleiste) geschrieben wurde, wissen es besser: Fleischkonsum hat mit Männlichkeit nix, aber auch gar nix zu tun.
Die Gladiatoren im alten Rom haben sich beispielsweise streng vegetarisch ernährt - und dies keineswegs, weil das gerade schick gewesen wäre bei den verwöhnten Bürgern der ewigen Stadt. Nein, diese Ernährungsform hat sich für ihre Art "Leistungssport" offensichtlich als besonders vorteilhaft - ja geradezu als lebensverlängernd - erwiesen.
Übrigens: Die heutigen Leistungssportler liegen mit ihren oft komplizierten Ernährungsplänen gar nicht so weit weg von dieser antiken "Gladiatoren-Diät".
Vielleicht war da ja noch ein weiterer Aspekt am Wirken, den Gladiatoren mehr verinnerlicht haben als Otto-Normal-Verdauer: Sie wissen, was "Tod" bedeutet.
Noch heute gibt es steinzeitliche Jägerkulturen, in deren Riten das Opfer, das ihnen jedes Beutetier mit seinem Tod darbringt, gewürdigt und zelebriert wird. Und mehr noch: Durch einen rituell vollzogenen Geschlechtsakt des Jägers mit seiner Frau soll das eine ausgelöschte Leben durch ein neu entstehendes symbolisch ausgeglichen und der alte Gleichgewichtszustand dadurch wieder hergestellt werden.
Wenn immer, wenn ein notorischer Fleisch(fr)esser mit spitzer Gabel die nächsten Wurstscheiben aufspießt, er dabei nur kurz an das Opfer des Tieres denken würde, das er gerade zu verspeisen gedenkt, wäre schon einiges gewonnen - für beide Seiten.
Ohne Fanatismus und ohne Verbote, (wobei ich die Einführung eines Veggiedays gegen die Unbelehrbarkeit der tumpfen Massen immer noch für gut und notwendig (!) halte; die katholische Kirche hat einen solchen Veggieday ja schließlich auch jahrhundertelang durchgesetzt). Welch glückliche Zeiten, als zum Höhepunkt der Woche der Sonntagsbraten noch aufgetafelt wurde und auf das Wasser traf, das eine geschlagene Woche Zeit hatte, in unseren Mündern zusammenzulaufen.
Foto: Stefan Bayer / Pixelio.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen